Projekt

Beleuchtungssysteme in Wohnumgebungen
für Menschen mit Demenz

„SILVERlighting“ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt aus dem Bereich KMU-Innovativ Mensch und Technik.

Menschen die an Demenz erkranken, leiden oft an einem instabilen Schlaf-Wach-Rhythmus. Nächtliche Unruhe führt häufig zu erhöhter Müdigkeit am Tag mit einer allgemeinen Beeinträchtigung der Befindlichkeit. Zudem kann ein hoher Leidensdruck auch für pflegende Angehörige entstehen.

Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Licht einen großen Einfluss auf Wachheit hat, führt zu der Projektabsicht den sogenannten „circadianen“ Rhythmus (lat. „circa“ = ungefähr, ringsum, „dies“ =  der Tag) der Menschen mit Hilfe eines gesteuerten Beleuchtungssystems zu verstetigen. Die Synchronisierung dieser „inneren Uhr“ durch Licht soll die Lebensqualität allgemein steigern und strebt einen längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit, sowie eine Reduktion der Medikamentengabe an.

Bei dem Beleuchtungssystem handelt es sich entsprechend der beabsichtigten, nicht-visuellen Wirkung um circadianes Licht. Dieses wird in seiner Intensität und Lichtfarbe in einer 24-stündigen Sequenz fortwährend gesteuert und ahmt den Tagesverlauf und die Veränderung des natürlichen Tageslichtes nach.

Vorhaben

In der ersten Projektphase wird eine Vergleichstudie mit Prä-/Post-Intervention und 14 Teilnehmern in zwei Wohngruppen des Demenz-Kompetenzzentrums Sozialwerk St. Georg Niederrhein gGmbH in Duisburg Homberg-Hochheide durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen in dem zweiten Teil der Studie in häuslichen Umgebungen umgesetzt werden.

Die Entwicklung und Erprobung einer Evaluierungsmethode, elektronisch unterstützt durch eine selbstentwickelte App, gehört ebenfalls zu der Aufgabenstellung.

Zudem werden entsprechend der Anforderungen und gewonnenen Erkenntnisse aus Teil 1 der Studie ein mobiles Steuerungssystem sowie eine circadiane Leuchte entwickelt.

Zielsetzung

Während das helle, kühl-weiße Licht am Vormittag das für den Schlaf notwendige Hormon Melatonin unterdrückt, ermöglicht das Vermeiden eben dieses Lichts am Abend und während der Nacht eine ungehinderte Hormon-Ausschüttung. Neben der Stabilisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus sind die Erhöhung des Wohlbefindens, der Sicherheit sowie die allgemeine Verbesserung der Sehleistung Ziel der Beleuchtung. Unterstützt werden sollen sowohl die Klienten als auch die im Schichtdienst tätigen Pflegemitarbeiter.